Computertomographie

Computertomographie

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Com|pu|ter|to|mo|gra|phie 〈[-pju:-] f. 19; Abk.: CT; Med.〉 = Computertomografie

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I
Computertomographie,
 
ein Verfahren zur Röntgenuntersuchung, bei dem die zu untersuchenden Körperregionen schrittweise aus allen Richtungen mit Röntgenstrahlen durchleuchtet werden und ein Computer die Steuerung und Auswertung der Untersuchung leistet. Die zu jeder Strahlrichtung gehörende Röntgenstrahlabsorption wird von Detektoren gemessen, in elektrische Impulse umgewandelt und an einen Computer geleitet. Dieser baut aus den Einzeldaten dann ein Röntgenbild (Computertomogramm) auf. Das Verfahren kann beliebig orientierte Schnittbilder erzeugen und bietet gegenüber einfachen Röntgenuntersuchungen geringere Strahlenbelastung bei erhöhter Darstellungsqualität.
II
Computertomographie
 
[kɔm'pjuːtər-], Abkürzung CT, ein 1972 eingeführtes Verfahren der Röntgenuntersuchung, das in seinen Grundzügen von A. M. Cormack und G. N. Hounsfield entwickelt wurde. Es ermöglicht eine überlagerungsfreie Darstellung des menschlichen Körpers einschließlich der Weichteile auf dem Bildschirm eines Monitors. Bei der CT werden im Unterschied zur Emissionscomputertomographie die zu untersuchenden Körperregionen mit einem dünnen Röntgenstrahlenbündel aus allen Richtungen durchstrahlt. Dieser auch als Abtastung bezeichnete Vorgang erfolgt kreisförmig in einer der Untersuchungsregion angepassten Schichtdicke (1 bis 10 mm) entweder einzeln (Geräte älterer Generation) oder spiralförmig für einen ganzen Körperabschnitt (Spiral-CT). Die jeweilige Röntgenstrahlabsorption, die für jede Winkelstellung der Röntgenröhre anders ist, wird von Detektoren gemessen, in elektrische Impulse umgewandelt und an einen Computer weitergeleitet; dieser baut aus mehreren Tausend Projektionswerten sekundenschnell ein Bild (Computertomogramm) auf, das die Absorptions- beziehungsweise Dichteverteilung im entsprechenden Schnitt darstellt und ein strukturiertes Bild höchster Qualität liefert. Die Monitorbilder der verschiedenen Schichten können fotografiert, ausgedruckt oder besser auf digitalen Speichermedien konserviert werden, was die Bildnachbearbeitung, z. B. Ausschnittsvergrößerung und einen Datentransfer (Teleradiologie), ermöglicht.
 
Die CT wird als größte Neuerung seit der Entdeckung der Röntgenstrahlen bezeichnet und ist inzwischen fester Bestandteil der Tumor- und Bandscheibendiagnostik, der Diagnostik akut lebensbedrohlicher Zustände, z. B. nach schweren Unfällen (v. a. bei Wirbelsäulenverletzungen und Hirnblutungen), aber auch bei Untersuchungen zum Nachweis geringer Veränderungen des Gehirns infolge Durchblutungsstörung oder Ödem. Die CT-Schnittbilder sind aber auch für die Bestrahlungsplanung bedeutungsvoll. Mit der raschen technischen Weiterentwicklung von Strukturauflösung und Abtastzeit deutlich unter 1 s werden ständig neue Einsatzgebiete erschlossen, z. B. an Lunge, Herz und Gefäßen. Geräte mit elektromagnetischer Brennfleckauslenkung, deren Aufnahmezeit nur Millisekunden beträgt, sind in Erprobung.
 
Durch die CT können zahlreiche, den Patienten beeinträchtigende und nicht immer ganz risikofreie Verfahren, z. B. Enzephalographie, Angiographie und diagnostische Operationen, auf ein Mindestmaß reduziert oder sogar eingespart werden. Außer einer unvermeidbaren und im Verhältnis zum erwarteten diagnostischen Erfolg (Klärung der Krankheitsursache) vertretbaren Strahlenbelastung sowie der intravenösen Injektion von Kontrastmittel werden die Patienten nicht belastet.
 
 
Ganzkörper-C., hg. v. G. Friedmann u. a. (1981);
 C. Claussen u. B. Lochner: Dynam. C. (1983);
 Eckhard Schultz: C.-Verfahren (1985).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Computer- und Kernspintomographie
 
Computertomographie, Kernspintomographie und Positronenemissionstomographie
 
Röntgendiagnostik: Vom Röntgenbild zur Computertomographie
 

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Com|pu|ter|to|mo|gra|phie, die; -, -n: Röntgenuntersuchung, die ein Sichtbarmachen der Strukturen von Weichteilen des menschlichen Körpers auf dem Bildschirm ermöglicht (Abk.: CT).

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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